30 Jahre Mama

Liebe oder Ruf nach Liebe? Das ist hier die Frage!

Meine Gedanken für Mütter und Väter, die es schon sind oder noch werden wollen oder für solche, wie mich, die schon große Kinder haben. 

“Jeder liebevolle Gedanke ist wahr. Alles andere ist ein Ruf nach Hilfe und Heilung, ungeachtet der Form, die es annimmt.”
Ich lese zur Zeit ‚Ein Kurs in Wundern‘, sicherlich einigen von Euch ein Begriff. Eine der Grundaussagen hier ist, dass es nur 2 Quellen gibt, aus denen unser Handeln und Denken entspringt:

  1. Aus Liebe
  2. Aus dem Ruf nach Liebe                                                               

Bei beiden kommt das Wort Liebe vor! 

Das zu unterscheiden ist leicht, denn alles, was aus der Liebe kommt, fühlt sich auch so an, sprich wohlwollend, achtsam, liebevoll und voller Freude. Was aus dem Ruf nach Liebe kommt dementsprechend gegenteilig.

Wie oft hören wir, dass wir dies oder jenes nicht persönlich nehmen sollen. Was sehr oberflächlich klingt, ist in seiner Tiefe nicht zu unterschätzen. Wenn ich davon ausgehe, dass alles, was mein Kind tut oder sagt, entweder aus Liebe oder aus dem Ruf nach Liebe geschieht (Ich spreche hier besonders über die Pubertät, die für einige Mütter und Väter eine wirkliche Herausforderung ist); dann fällt ein ganz wichtiger und eigentlich DER einzige Grund weg, mich aufzuregen, nämlich der, dass mein Kind mich zur Weißglut treiben will, dass es keinen Respekt hat oder mich angreifen will. 

Es muss also einen anderen Grund geben: Der Ruf nach Liebe, nach Heilung und Hilfe.
Dieser Gedanke, dieser liebevolle Gedanke ändert unsere Energie schlagartig und kann nur eine andere Reaktion auf unser Kind zur Folge haben. Wir reagieren nicht mehr darauf, was unsere Augen sehen oder unsere Ohren hören, sondern bleiben in der Liebe. Unsere Reaktion ist immer Liebe.

Ich kann jetzt, wo meine Kinder aus dem Gröbsten raus sind, klug schreiben, dennoch kam mir heute der Gedanke, wie schön es für einen selbst und für das Kind wäre, in einer Situation, in der es pampig, frech oder pubertär und außerhalb
unserer Erwartung agiert, ihm in die Augen zu sehen, ruhig zu bleiben oder zu fragen, wo der Schuh
drückt. Die Energie, die von dem Kind ausgeht, zeigt uns deutlich, ob sie aus der Liebe kommt oder aus dem Ruf nach ihr. Wir nehmen es war und reagieren in Liebe, immer in Liebe.

Ich stelle mir vor, ich wäre das Kind. Das fühlt sich nach einer sanften Landung an. Wenn die Türen für Kommunikation oder Nähe aufgehen sollen, dann in diesem Frieden. Sie verschließen sich bei der typischen sich gegenseitig verurteilen- Spirale immer mehr. Ich meine damit nicht, alles durchgehen oder unkommentiert zu lassen; der Ton macht die Musik und auf dem Teppich der Liebe bekommen unsere Wörter eine andere Farbe. Unser ständiges Recht haben wollen und die Angst vor Angriff und Nichtachtung, die oft mitschwingt, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, lässt unser Herz oft erhärten. Wir sehen dann unser Gegenüber, unser Kind nicht mehr, sondern richten unsere Aufmerksamkeit darauf, das Gesicht nicht zu verlieren und möglichst die Oberhand zu behalten. 

Liebe Mamis und Papis. Besonders geeignet für diese Übung sind schwer pubertierende Kinder, die außer ‚Ey chill mal‘ selten das Wort an Euch richten. Und wenn sie dann mal was sagen, dann haperts aber mächtig am Ton. „Hast Du das gehört, Schatz, wie er/sie mit mir spricht. Das kann doch wohl nicht wahr sein.“ Genau, ist es auch nicht, denn in Wahrheit wollen sie alle nur geliebt werden und wenn das kurzfristig oder tiefer
erschüttert wurde oder in Frage gestellt wird, rufen sie nach Liebe. Oft liegen ihre ‘Probleme’ ganz woanders; zum Beispiel in der Waschmaschine, weil der Lieblingspulli da noch drin liegt oder weil der Typ in der Parallelkasse die cooleren Schuhe hat. Unsere Kinder können oft zum die Wände hoch klettern sein, aber wir müssen nicht Recht behalten und unsere Kinder vergessen auch nicht, wer hier das Sagen hat. Wir müssen uns nicht mit ihnen messen.

Sie möchten uns niemals mit Absicht schaden oder weh tun; sie haben selber in dem Moment Not und wir sind es, die sie ‘anrufen’.  Wenngleich nicht immer sehr diplomatisch.

Versucht es einfach mal; seht Euer Kind in der nächsten kritischen Situation mal mit anderen Augen und geht und bleibt bewusst in der Liebe bei allem, was Ihr sagen und wie Ihr reagieren wollt. Denn am Ende ist es nicht nur das Kind, das sich einer liebvollen Energie gegenübersteht; sondern Du füllst Dich mit Liebe und Wohlwollen und bereitest einen Raum, in den das Kind eintreten kann – oder auch nicht. In jedem Fall ist ein Raum mit einer geöffneten Tür besser, als ein Raum mit 2 geschlossenen.

Wenn Du keine Kinder hast, die Dich auf die Barrikaden bringen und an denen Du das Liebe und Ruf nach Liebe Model ausprobieren kannst; dann nimm’ doch einfach die Person, die nachts neben Dir liegt! 🙂
Viel Erfolg.

Sei selbst, was Du Dir wünschst

 

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